Hunter S. Thompson – seinerzeit einer der wichtigsten Vertreter des New Journalism und Wegbereiter des Gonzo-Journalismus, ein literarischer Held. Irgend eines seiner Bücher, oder zumindest die Buchverfilmung zu Fear and Loathing in Las Vegas, hat wohl jeder von uns zu Hause rumfliegen. Kurzum: Der gute Hunter hat inzwischen Kultstatus erreicht. Wir schätzen ihn nicht zuletzt aufgrund seiner konsequenten Radikalität, dieses immanenten Zynismusses und der abgefahrenen Stories, die er uns zu Lebzeiten auftischte.
Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten, dass nicht nur ich endlich wissen möchte, was nun aus der Verfilmung seines Romans The Rum Diary (den er mit gerade einmal 20 Jahren schrieb) geworden ist. Seit viel mehr als einem Jahr ist der Film jetzt schon im Kasten – seither warten wir auf ein offizielles Datum zum Filmstart in Deutschland. Heute erreichte uns dann endlich die erfreuliche Nachricht, dass es schon sehr bald so weit sein wird, nämlich schon am 2. August.
The Rum Diary erzählt von Paul Kemp, gespielt von Johnny Depp, einem geschiedenen Alkoholiker und freischaffenden Journalisten, der sich irgendwie durch die Welt schlägt und sich von Job zu Job hangelt. Irgendwann beschließt er, in San Juan zu bleiben, wo er sich die Zeit mit literweise Rum, LSD und dem Schreiben von Artikeln für eine runtergekommene Zeitung vertreibt und geistig ziemlich unbefriedigt durchs Leben tingelt. Die dunklen Seiten des Paradieses Puerto Rico bekommt er ziemlich schnell zu spüren, doch über Korruption und Co. will niemand berichten. Ernsthafter Journalist sein oder einfach mitschwimmen? Kemper muss eine Entscheidung treffen. Johnny Depp erweist seinem verstorbenen Freund Hunter mit der Hauptrolle in “The Rum Diary” eine letzte Ehre – wahrscheinlich nicht zuletzt, weil Hunter irgendwie Kemper ist und Kemper Hunter. Ein Grund mehr, mal wieder ein paar Euronen für das Rumlungern in Kinosesseln auszugeben und herum zu phantasieren. Ich wäre ja so gerne Schriftstellerin.
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